Freitag, 29. November 2013

Der letzte Bericht

Ja, richtig gelesen ! Der letzte Bericht !
Jedenfalls im November ! 
Mein langes, freies Wochenende von Donnertstagabend bis Montagmorgen wurde von einer Nachricht, die in meiner mailbox lag, ein ganz klein wenig getrübt. 
Da heisst es nämlich morgen schon gaaaaaaaaaaaaaaaaanz früh aus den Federn :-(

Weil das Schneeräumkommando anrückt
und man sein Fahrzeug bis 12.00 Uhr entfernen muss !


Heute Abend findet die grosse Jahresgala der company statt 
und ich bin sicher,das es spät und lustig wird...

Cummins hatte leider so kurzfristig keine Zeit 
und der Termin ist nun auf Mitte Dezember verschoben.

Und zum Abschluss noch einige Foto`s der vergangenen Woche:

Gutes Essen im Ritz...
oder auch: vornehm geht die Welt zugrunde ;-)


Immer ärgerlich, wenn das passiert !


Das Wahrzeichen von Beaverlodge
(Im April 2010 war ich das erste Mal hier.
Wer auf den Link klickt, kommt zu dem damaligen Post)

Sonnenauf - und


untergänge in der Prärie









Am Allerwertesten der Welt :-)



Und die Waschbay hörte ich schon die ganze Woche rufen !!



Allen Lesern einen schönen ersten Advent !


Bis die Tage, bleibt gesund und ...weiter dran !

Dienstag, 26. November 2013

Bluthochdruck, Worttiraden und Heimatmusik

Immer wenn ich denke, heute geh ich mal früher schlafen, fällt mein Wecker vor Lachen vom Nachttisch ! Doch heute habe ich wirklich einmal früher Feierabend machen müssen, was mit persönlich jedoch gar nicht so schmeckt, denn so komme ich einen Tag später wie geplant nach Hause und mein long weekend verkürzt sich auf nur drei Tage. 

Freitag, sofern Cummins noch einen Termin frei hat, findet endlich der Austausch des neuen Turbo's statt. Heute mittag war ich nach langer Zeit mal wieder einen McRib bei McDoof essen...hmmm, lecker ! Nebenan sass jemand und kaute an Salatblättern. Wie heisst es: Wer zu McDonalds geht, um Salat zu essen, der lässt sich im Gentlemen's club auch nur über den Kopf streicheln...(Betonung liegt auf: "wie heisst es")


Schnee ohne Ende im Norden. Mit unseren leichten Ladungen auf alle Fälle manchmal ein echter Nachteil. Vier Kunden standen an und die wollte ich eigentlich alle am Montag schaffen, tja, wenn nur das Wörtchen "wenn" nicht wäre...


Das war die Zufahrt eines Aussenlagers, dessen Adresse weder im GPS noch im Google-map zu finden war. Kurzer Anruf und ein Lagermitarbeiter holte mich an einem 10 km entfernten Petro Truckstop ab. Über eisige und schneebedeckte Gravelroads fuhr er vorweg und ich mal langsam hinterher. So weit, so gut, doch als er mich anwies rückwärts an das Hallentor zu fahren und ich dementsprechend neunzig Grad nach rechts zog, versanken "Josie's" Vorderräder. Fehlte nicht viel und die Frontfender hätten aufgesessen. Das hätte mir auch noch gefehlt...aber am Ende ging alles - ohne Beschädigung - glatt.


Mit kanadischer Gelassenheit, meinte er: "Warte, ich zieh dich raus !" Dieser Versuch scheiterte allerdings an seinem untermotorisierten Pickup und einem uralten Seils...


Mein Blutdruck stieg allmählich an, denn mir rannte langsam die Zeit davon, aber er sagte: "Mein Kollege ist schon unterwegs !" Ich sag: "Diesen Acker hier hättet ihr ja mal eher frei schippen können !" Halbe Stunde Wartezeit und es erschien "Kollege Nummer zwei" in einem Western Star Kipper mit Tieflader, auf dem sich ein solches Gerät befand:


Die beiden luden das Teil ab und der "Kollege Nummer zwei" machte sich daran, den Platz vor der Halle einigermassen Schneefrei zu bekommen. Anschliessend pfiff er den "Kollegen Nummer eins" zusammen, da das Areal eigentlich am letzten Samstag schon hätte geräumt werden sollen. Schliesslich waren wir angemeldet..."Kollege Nummer zwei" schwang sich nach den Worttiraden in den Western Star und zog hinter meinen Trailer. Mit Kette von Heck zu Heck brauchte es nun nicht mehr viel und... "Josie" war wieder frei ! ;-)


Die Paletten waren anschliessend schnell runter und wir konnten endlich weg hier...


 Mitten durch die Pampa auf den Weg zur nächsten Hauptstasse...




Und das ist nun auch der Grund für den frühen Feierabend und  diesen neuen Post,
denn Kunde Nummer vier hatte schon geschlossen.
Nun denn, Morgen ist ein neuer Tag ! 

Zur Beruhigung helfen mir dabei immer heimatliche Klänge:





Bis die Tage, bleibt gesund und ...weiter dran !

Freitag, 22. November 2013

One Million Dollar !

Die verheerende Schreckensnachricht erreichte mich am vergangenen Montag: 
unser Lieblingslokal "Montana's" ist abgebrannt ! HIER
Heute dann die Beruhigung ! Es hat wieder geöffnet !!! 
Tja, so schnell geht das hier in Canada ;-)

Das folgende Foto wäre sonst - wie Kyra die Fotografin des Bildes richtig anmerkte -
ein echtes history picture geworden...Annodazumal: 13.November 2013...

(vorn rechts im Bild: der coole Hartmut, owner operator ;
und links: Kai B., Sohn der weltbekannten Handewitter Spedition Brodersen)

Nun denn, da es ja nun wieder geöffnet ist, finden sicherlich noch einige Abende in fröhlicher Runde statt ;-)

Meine fröhliche Runde ging gestern Abend zu Ende, bevor heute der freie Tag mit Weihnachtsgeschenkvorbereitungen verbracht wurde. Alles etwas hektisch, da morgen ich schon wieder los muss / will / darf ;-)
Wer ein Geschenk möchte, bitte Adresse per mail ;-)

 Eine erfreuliche Nachricht hingegen lag in der Mailbox ! Zusammen mit dem Paket, welches ich mir per Internet im Chrome-shop meines Vertrauens bestellte:

One Million Dollars ;-)

 Wie schon im vorherigen Post erwähnt: der Winter hat uns voll im Griff !

Leduc / Alberta

Der Weg nach Norden entpuppte sich glücklicherweise als Schneefrei,
und auch als sich die Adresse von "Fort McMurray" in "Mildred lake" änderte,
kam kein Unmut auf. Der kam später eher von dem dichten Verkehr, der in der Region der Ölsandfelder herrschte. Ich glaube, halb Canada arbeitet hier...

Das ist auch die Region, wo die richtigen Schwertransporte anzutreffen sind.
Diese fünf standen in Reih und Glied auf einem Seitenparkplatz, allerdings ohne Fahrer, denn diese warteten wohl im warmen Hotelzimmer auf die erforderlichen Genehmigungen.



Hier kann man ganz besonders die Dimensionen sehen...
Josie's Trailer sieht dagegen eher mickrig aus ;-)


Am Abend um 20.00 Uhr wurde noch entladen, da dort Tag und Nacht gearbeitet wird...
Eine Stadt für sich, könnte man sagen, liegt hier zwischen Fort McMurray und Fort McKay,
wo es nicht mehr weitergeht und die Strasse endet.


 Übernachtet wurde auf einer Restarea und der nächste Morgen liess einem die
Minus 25 Grad fühlen, so dass es doch Zeit wurde für die langen Hosen ;-)


Wie man im Rückspiegel gut erkennen kann, ist das WC Häuschen beheizt...
andernfalls bekäme der Begriff "Eiszapfen" wohl eine andere Bedeutung ;-)

Zurück nach Fort Saskatchewan kamen noch etliche dieser Schwertransporte entgegen...



Für viele Unwissende ein hilfreicher Hinweis:



Das Eis blieb die gesamte Zeit...
von morgens bis abends...auf Josie's Nase ;-(


Die fünf, mit den Ladungen wie aussehende Eisblöcken,
standen am nächsten Tag noch immer an der selben Stelle ;-)


Zurück in der Zivilisation entdeckte ich mein Zweithaus:


Das wurde anschliessend unverzüglich nach Winnipeg gebracht... ;-)


Schönes Wochenende !


Bleibt gesund und ...weiter dran !


Größere Kartenansicht

Dienstag, 19. November 2013

Umzingelt

Momentan stehen wir in Leduc / AB und der Kunde hat Warenannahmezeiten von 21.00 bis 04.00 Uhr ! Toll, oder ? Ist gleich Mitternacht und es tut sich immer noch nix. 
Anschliessend geht der Rest der Ladung nach Fort McMurray 
Das sind nochmals 386 km nordwärts und der Wintereinbruch macht das Ganze nicht angenehmer. Doch von Anfang...

Nach der Florida Runde wurden aus drei Tagen off sogar vier Tage frei, 
da eine oberwichtige Ladung am Donnerstag wartete. 
Eine Ladung, die mir sehr bekannt vorkam...wie bereits im letzten Winter schon:


Hay...nicht Hai, wie der Fisch und auch nicht "Hey" wie "Hallo"...
neee, Hay wie Heu, Stroh oder  Wiederkäuerfutter...


Deja vu (1)

Manito(u)ba's Praerie


The Haywaymen...

Deja vu (2)
Einige meinten, ich komm einfach nicht von der Büffelherde los...
Von Bisons umzingelt ;-)

Die trockne Ladung ging zu einer Farm in Iowa, wo am Freitag einer nach dem anderen entladen wurde. Insgesamt waren wir mit zehn Zügen dort.
Somit werden die Iowa'schen Kühe wohl erstmal keinen Hunger leiden...;-)

Für uns ging es von dort weiter nach Morton / IL, um dort die Trailer zu tauschen.
 Bestimmungsort war, wie zu Anfang erwähnt, Alberta.
Gar nicht weit von Morton, brach zwei Tage später die Tornado Saison ein,
dessen Schäden bisher noch nicht abzuschätzen sind.
Schon mulmiges Gefühl, wenn man die Video's dazu sieht...

Der Rückweg der 3200 km belief sich auf drei Tage.
Das Wetter war bis zur Grenze Canada's recht angenehm.
Hier ein Bild - mal wieder ganz  speziell - für die Damenwelt :-)


 "Josie" bekam am Iowa 80 ihr Wochenendbad,
welches sich jedoch als völlig umsonst herausstellte,
da wir in Canada direkt mit dem Winter begrüsst wurden.
Doch Mitte November ist eigentlich schon einen Monat zu spät
und darüber ist wohl niemand richtig traurig hier...

Ein kleines Vorweihnachtsgeschenk machte ich "Josie"...
und natürlich mir selbst:

Neue Dashbordverkleidung....in Teakholz ;-)


Im Radio hörte man schon, dass der Highway 1 zwischen Winnipeg und Portage gesperrt sei. So nahm ich die Abkürzung Richtung Virden, die sich aber auch nicht als besonders geeignet herausstellte. Schneebedeckte Fahrbahnen und heftiger Seitenwind mit whiteout conditions: welcome in white hell ! Und das mit leichtem Trailer...wtf !
 In Regina war dann endgültig Schicht im Schacht. 1000 km reichten für den Samstag.
Und bevor jemand anmerkt, warum es nicht via Grenze North Portal ging...
das war Absendervorschrift !


 Gear jammers Cafe in Chamberlain / Saskatchewan

Frierende, getarnte Kühe...
tja, das Heu ist ja nu in Iowa ;-)

Saskatoon...Totti's Wahlheimat

 Am heutigen Sonntag hatte sich das Wetter wieder etwas beruhigt,
bis eine Stunde vor Edmonton, wo Frau Holle ihre Kissen sogar abends schüttelte...


 Und bevor es morgen weiter nordwärts geht, haben wir
lieber nochmal etwas Diesel gebunkert...sicher ist sicher ;-)


Bis die Tage, bleibt gesund und ...weiter dran !