Mittwoch, 28. Oktober 2009

Luzerner Milch - mmmhhhhhh ;-)

Endlich wieder Volvo, hab ich am Montagmorgen gedacht, als ich von der Planung hörte...;-)


Ein "kleines Handicap" ist die Tatsache, dass ich momentan nur in Canada eingesetzt werden kann, da mein Passport noch nicht zurück ist. Trailer für die US sind genug da, aber ausschliesslich Canada-Touren sind scheinbar eher selten. Daher ging es auch nur schnell mal nach Saskatchewan und am nächsten Tag wieder zurück. Macht ja nichts. Das Wetter ist eh verregnet und so warte ich mal ganz geduldig darauf, was der grosse Manitu für die Restwoche noch für Überraschungen auf Lager hat. Die ganze Warterei versüsst dieses Getränk - eyyyy, Luzerner Milch :-)

Das Innenleben mancher Fahrzeuge ist manchmal schon echt erschreckend. Mir unbegreiflich wie sich jemand darin wohlfühlen kann. Somit ging es erstmal etwas verspätet los, da ich vorher noch ein klein wenig (wenigstens den grössten Dreck) den "Meister Proper" spielte. Man kann, wenn ein Fahrzeug zu dreckig sein sollte, durchaus das Fahrzeug ablehnen, aber ich war ehrlich gesagt froh endlich wieder mal rauszukommen und da nimmt man schon mal die ein oder andere Unannehmlichkeit auf sich. Höchste Zeit einen festen, eigenen Truck zu bekommen !

Die endlosen Güterzüge haben die Container gleich doppelstöckig geladen...



Eine weitere tolle Erfindung ist dieses Sirius Satelliten Radio. Ich habe vorher nur aus anderen Blogs davon gehört, aber es ist wirklich sinnvoll, da es teilweise stundenlang (z.B. Ontario) keinen Funkkontakt gibt. Weder Telefon - noch Radioempfang. Und mit diesem Teil besteht die Möglichkeit ständig seine Lieblingsmusik zu hören....welche ist wohl klar :-)

Ein Song dudelt hier momentan täglich auf allen Kanälen. Wird vielleicht auch schon in Europa angekommen sein ?! Toller Song und hier gleich mit Textbeilage - viel Vergnügen - und bis die Tage !



Montag, 26. Oktober 2009

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Staub und Glanz (ohne Gloria...)

Als ich letzten Abend zurück zum Firmengelände kam, habe ich fast meinen Wagen nicht wiedergefunden. Bequemlicherweise hatte ich ihn am Zaun zum Traileryard abgestellt, da sich dort der Truck befand und die Ein - und ausräumerei somit erleichterte. Der Dreck und Staub, der da täglich von den hunderten von hin - und herfahrenden Trucks aufgewirbelt wird, ist schon erstaunlich. Jedenfalls war mein Mini komplett paniert - aber nicht mit Puderzucker...!:-(

Daher war heute ein Besuch in der Waschstrasse überfällig. Anders als in Europa machen sich gleich 6 Leute auf einmal dran, den Wagen auf Hochglanz zu bringen. Inklusive Innenreinigung kostet der Spass nur 13.- CAD und dauert nur ganze 10 Minuten. Das Ergebnis war auf jeden Fall jeden Cent wert und der Besitzer ist wieder zufrieden :-)

Hab ich schon meine Lieblingsfarbe erwähnt...? ;-)

Eine der besten Erfindungen hier, und ein weiterer Unterschied zu Europa, ist dieses kleine und handliche Gerät:

Die Fernbedienung zum Türen auf - und zuschliessen kennen wir ja von Europa, aber für die weitere, hier ganz wichtige Einrichtung, würde man in bestimmten Regionen in Europa wohl bestimmt verhaftet werden. Es handelt sich hierbei um den sogenannten Command Start. Damit wird das Fahrzeug schon am Morgen aus dem Fenster (noch vor dem ersten Kaffee) per Knopfdruck gestartet und wärmt so nicht nur den Motor und Innenraum auf - sondern taut die vereisten Scheiben ab. Hier brummen mittlerweile sämtliche Fahrzeuge am Morgen auf der Strasse. In der Firma stehen uns bei längere Abwesenheit Stromanschlüsse zur Verfügung, die per Kabel den Motor warmhalten. Alle Fahrzeuge verfügen über sogenannte Blockheater. Man darf nicht vergessen, das Winnipeg zu einer der kältesten Städte der Welt gehört, in der im Winter durchaus schon mal bis gefühlte minus 50 Grad Temperaturen vorkommen können !

Hab ich schon erwähnt, dass ich eigentlich den Sommer mag...?

Unterwegs war ich auch ein wenig. Wenn man noch kein festes Fahrzeug hat, muss man nehmen was angeboten wird. Mittlerweile konnte ich Volvo und Freightliner ja schon mal testen. Aber der Fuhrpark mit seinen rund 1100 Zugmaschinen und knapp 3000 Trailern besteht ja nicht nur aus weissen oder goldenen Volvo & Freightliner, sondern auch so etwas haben wir im Programm...


Grün - die Farbe der Hoffnung :-)



Altertümlich, obwohl erst 4 Jahre alt...




Der Innenraum war allerdings sehr gepflegt und überraschend gross...



Was in Europa der Iveco ist, ist hierzulande der International ;-)

Die Touren beliefen sich auf die Provinzen Manitoba & Ontario. Sobald ich meinen Pass zurück habe (es sei denn, der Kurier verdaddelt den irgendwo auf der Strecke) kann man mich dann auch anderweitig einsetzen. Zur Zeit ist das ein kleines Handicap, aber gut Ding braucht Weile. Hab ich schon erwähnt, dass ich Volvo-Fan bin...?

Bis die Tage...!

Zuviel Drogen ?

Ohne Worte - oder "Hände weg von Drogen oder ähnlichem Zeug" !




Und Haustiere vertragen irgendwelche Pillen auch nicht so gut...!


Sonntag, 18. Oktober 2009

Keine Trips in die USA...

...zumindest für die nächsten 3 bis 6 Wochen, da meine Permanent Resident (kurz PR genannt) bewilligt wurde ! Gleich morgen früh muss ich den Pass abgeben, der dann zur kanadischen Botschaft nach Paris geschickt wird. Das heisst, dass es die kommenden Wochen für mich "nur" Canada-Touren geben wird, denn ohne Passport - keine US-Einreise :-)

Am letzten Montag stand ich wie vereinbart um 8h pünktlich wie eine Schweizer Uhr am Tisch des Disponenten. Da hätte ich um 10h wohl immer noch gestanden, wenn er mich nicht in die Cafeteria geschickt hätte...23 Tassen Kaffee später erhielt ich dann die Meldung über Trucknr., Trailernr., und ganz wichtig: Terminmitteilung ! Dann ging's los: in die Werkstatt gehen und den Schlüssel holen, dann mit dem PKW das gesamte Gelände abfahren (wenn man laufen wollte, wäre man abends noch unterwegs...) auf der Suche nach der Zugmaschine, dann einräumen, Pretrip, Trailer suchen (jetzt natürlich mit dem Truck) Trailer NICHT gefunden, wieder rein zum Disponenten - schneller Blick in den Computer - aha, Trailer ging gestern schon raus...dann nehme halt diese Trailernr.....da fängt der Vormittag doch schon mal ganz easy an, oder ??? Der neue Auflieger stand tatsächlich bereit, aufgesattelt, Achslast über die hauseigene Waage gecheckt, getankt und somit war es locker Highnoon - 12h genau !

Dieser Trailer ging zu unserem Yard nach Regina in die westlich von Manitoba gelegene Kornkammer-Provinz nach Saskatchewan. Knapp 600 km, also bei Tempo 100 km/h und einer Pause ist das bis 19h gut zu schaffen - abgesattelt und ? - richtig: anderen Trailer nehmen und zurück nach Winnipeg, da der Fahrer des Volvo's am Dienstagvormittag wieder rausfährt...somit waren das rund 1200 km und ich setzte mein PTA auf Mittwochmorgen 10h. (PTA = "Arbeitsantrittsverfügbarkeit" könnte man es auch nennen :-))
Das ist ein Unterschied zu Europa: hier sagt der Fahrer, wann er wieder los fährt, obgleich man natürlich mind. 24 Tage im Monat eingeteilt wird.


Der Mittwochmorgen verlief bis mittags exakt genauso wie der Montag. Mittags erst wieder weggekommen, diesmal mit einem Freightliner mit Frigo dahinter, der zu unserem Yard nach Edmonton sollte. Am Abend in Saskatoon am Flying J Truckstop traf ich mich zum Essen mit Totti, den ich im März in Westerburg kennenlernte (siehe auch: Swiss-German-Meeting v. 19.März) Totti lebt seit April in "Toon" und hat gerade Urlaub, weil seine Frau nach nun 6 Monaten am nächsten Tag ankommen sollte. Meiko, sein bisheriger Teamkollegen, war auch mit von der Partie. Leider hatte ich nur eine Stunde Zeit, da Termin auf Mittag gesetzt war. An dieser Stelle: Torsten, viel Glück weiterhin ! Auf dem Weg nach Edmonton sah es denn so aus...

Um ziemlich genau Mitternacht schmiss ich den Anker. Temperaturen um die minus 3 bis 5 Grad, Schneefall, rutschig mit wenig Gewicht. Sicherheit geht vor...nur: WO anhalten ??? ;-(

Am Donnerstag ging es nach 10 Stunden Nachtruhe, Kaffee und Blueberrymuffins weiter gen Edmonton. Für einige, die in der letzten Nacht mutiger waren, endete die Reise so wie hier:

In Edmonton wurde der Trailer getauscht und mit dem neuen leeren gings nach Red Deer, wo wiederum getauscht wurde. Leeren abstellen, vollen mitnehmen = (Thema: Tauschbörse ;-)
Mit diesem gings zum Feierabend in dem Firmensitz nach Calgary, wo erst um 10h am Freitag ein Trailer bereit stand mit vier Stellen zum ausliefern in Regina/SK - da war ich doch am Montag schon mal ?! Somit war ich diese Woche zweimal IN Regina (ein Schelm wer böses dabei denkt) ;-)

Am Freitagabend (wie sagt Bernie von Kiefer Transport immer?) äh, richtig: die vier Stellen eben mal schnell abrasiert :-) , Feierabend und am Samstagmorgen um 10h "back to Winnipeg", nicht ohne vorher den leeren gegen einen vollen getauscht zu haben...ich glaub, ich kürze demnächst das ganze ab mit "TB" für Tauschbörse ....

Bei der Abfahrt sang gerade Shania aus dem Radio ihren Song mit der Frage "Whose bed have your boots been under" und ich dachte, tja, leider nicht unter ihrem Bett, ;-) Das sind schon klasse Momente: Radio mit der "richtigen" Musike und dann diese Landschaft....

Hin und wieder trifft man auf dieser Route auch unsere "Roadtrains" die hier "Turnpikes" heissen...

Am Samstag um 16h war dann Schicht im Schacht. Frei bis Dienstag und dann schaun wir mal. Übrigens diese Mischung (in Hamburg sagten wir immer Studentenfutter) ist genau richtig für zwischendurch :-)

Joe's Nüsse sind die leckersten ;-)

Viele Grüsse aus der Prärie und bleibt gesund und weiter dran !



Freitag, 9. Oktober 2009

10.Oktober 2009 - 0.01h !

Während auf der anderen Seite des grossen Teiches mittlerweile langsam der Herbst eintritt, fiel hier heute am frühen Abend der erste Schnee - sieht aus wie kurz vor Weihnachten in der Schweiz - nur die Berge fehlen :-(

Temperaturen liegen etwas unter dem Gefrierpunkt und der Weg von Oma's Schnitzelstube, die wir heute das zweite Mal mit insgesamt elf Personen besucht haben, zurück nach "Winterpeg" glich einer regelrechten Schlitterpartie. Dennoch ein amüsanter Abend bei super Essen - und den Gruss von Ina aus Beerenfelde hab ich endlich der Gudrun auch übermitteln können ;-)

Zur Zeit komme ich nur durch Nachbar's-Internetverbindung ins Netz, da unsere Vermieterin den Anbieter wechselte und dadurch einige Probleme bei der Durchführung "termingerechter Installierung" entstanden.

Morgen früh werden nun auch endgültig die vorerst letzten Einkäufe in Sachen Winterausrüstung getätigt. Nachmittags geht's dann raus zu Patrick (aus ehemals Graubünden), denn sein Container ist endlich da und da wird selbstverständlich mit angepackt ! Vielleicht gibt's dann die Möglichkeit für den einen oder anderen Schnappschuss von einer "Schneeballschlacht"...

Habe eben noch beim nach Hause kommen ein Foto gemacht, als Art "kleines Beweisfoto" des Wintereinbruchs - that's Canada !

Bleibt gesund und weiter dran :-)

Montag, 5. Oktober 2009

Happy birthday sister !

Bevor ich es vergesse - heute geht als allererstes ein dicker Geburtstagsgruss nach Hamburg an mein Schwesterherz ;-) Ich hoffe, das Päckchen wird rechtzeitig ankommen ! Das Alter wird hier natürlich nicht öffentlich bekanntgeben - Ehrensache! Herzlichen Glückwunsch !!!

Zum zweiten erhielt ich ein paar Mails von Leuten, die "so etwas auch mal vorhaben" und mich fragten, was ich ihnen raten würde. Dazu in aller Öffentlichkeit: dazu kann und werde ich nichts sagen, denn das müsst ihr selbst entscheiden !

Damit eine Auswanderung nicht zum Desaster wird, bedarf es eine ganze Menge Vorbereitungszeit und Erfordernisse wie z.B. englisch in Wort und Schrift, gesundheitliche Unbedenklichkeit, mind. 2 Jahre internationale Erfahrung auf Sattelzug, sauberer Leumund, möglichst 0 Punkte auf dem Flensburgkonto und nicht zuletzt das wichtigste überhaupt: finanzielle Mittel, denn ein Neuanfang ist eine teure Angelegenheit. Wenn diese Punkte klar mit "ja" beantwortet werden können, geht es an die Frage "wohin".

Hat man sich für eine Provinz entschieden, folgt der nächste entscheidende Punkt, nämlich der Arbeitgeber. Man will sich im neuen Land ja nicht unbedingt verschlechtern und evtl. bei irgendeiner Billigcompany sich gar unter Preis verkaufen. So hat man bei entsprechender Qualifikation die Möglichkeit in Eigenregie eine Company ausfindig zu machen und sich zu bewerben und/oder den Weg über ein Anwaltsbüro zu wählen, welches sämtlichen erforderlichen Papierkram erledigt.

Nur die Entscheidung ob ja oder nein oder bliblablu - DAS muss jeder für sich entscheiden !
Gerne aber gebe ich die Kontaktadresse der Anwaltskanzlei per Mail weiter, die mich zur vollsten Zufriedenheit unterstützt hatten !

Morgen heisst es für 3 Tage wieder Schulbankdrücken, denn da steht die zweite Orientation an. Bis dahin nutzte ich die Zwischenzeit und machte mich mit Holger am vergangenen Donnerstag noch einmal auf den Weg in die Staaten. Schöne, doch leider grösstenteils verregnete, Rundreise war es nach Green Bay, Wisconsin, um dann entlang des Lake Michigan via Sault Ste. Marie zurück nach Winnipeg zu fahren. Die gefahrenen Meilen spielen zur Zeit noch keine grosse Rolle, da es die ersten drei Monate sowieso ein Festgehalt gibt, welches wöchentlich überwiesen wird. Wöchentliche Zahlung ist ja typisch amerikanisch und gar nicht so verkehrt, für Europäer jedoch am Anfang eher ungewöhnlich.

Den Rest der Woche hab ich frei und dann schaun wir mal ;-)

Hier noch schnell ein kleiner Mitschnitt von der Fahrt über die International bridge (diesmal ohne Musike) ;-) Dank an Holger für die Super-Zeit "on the road" !!!



Bis die Tage und bleibt gesund !