Dienstag, 29. September 2009

Iowa 80 !

Letzten Dienstag stand wie erwähnt der Medical-Check an. Termin morgens um 10h und erledigt war das ganze inklusive Blutabnahme, Lungenröntgen etc. um sage und schreibe 15h - somit kannte ich sämtliche Zeitschriften der unterschiedlichen Wartezimmer...!

Am nächsten Tag ging es dann auf die dritte Reise mit Trainer; doch bevor es losging, zogen wir den Zug erstmal noch durch die firmeneigene Waschstrasse - watt mutt - datt mutt :-)

Holger beim entfernen der Blutspuren überfahrener Tiere...;-)

Anschliessend ging es los...Richtung Osten...Highway 17 - Herrliche Landschaft, schier unendlich - doch auch sehr berüchtigt ! Der Trans-Canada Highway durchläuft im Gesamten zehn Provinzen und gehört mit einer Länge von rund 7000km zu der längsten Strasse der Welt.

Vorallem wegen dem vermehrten Wildwechsel in Ontario und im Winter speziell in den Bergregionen zwischen Nipigon und White River durchaus gefährlich. Daher war ich froh diese Strecke jetzt noch bei schönem Wetter kennenzulernen.

Am Truckstop in Thunder Bay wurde genächtigt - hier wird ja auch nach Vorschrift gefahren !

Nach ca. 1400 km überquerten wir die Grenze in Sault Ste Marie nach Michigan. Liefertermin war in Port Hurdon/Mi am Freitagmittag. Dann ging's über Grenze Sarnia zurück nach London - nein, nicht England :-) - wieder Ontario, um dort den leeren Trailer gegen einen vollen zu tauschen, um dann die bekannte Ambassador Bridge zu überqueren und von Windsor nach Detroit wieder in Michigan zu landen. Die US Zöllner haben dann gemeint, sie müssen Truck und Trailer durchstöbern, was dann auch in der nächsten halben Stunde geschah: während ein Zollbeamter sich vom ordnungsgemässen Zustand der Ladung überzeugte, hielt sein Kollege uns mit der Hand an der Waffe in Schacht. Wir kamen uns vor, wie damals bei unseren Touren hinter den eisernen Vorhang...übernachtet haben wir somit am ersten Truckstop in Detroit, da uns unsere Schichtzeit um 23h ausging. Truckstop ist eigentlich der verkehrte Name, denn es handelte sich hier um eine reine Tankstelle mit Parkplatz in einem der wohl dunkelsten Ecken der Automobilhauptstadt.

Welcome in America !

Allerdings würde man der Stadt Detroit wohl Unrecht tun, da diese Stadt (wie jede andere auf der Welt) auch ihre schönen Ecken hat.

Nach Kaffee und Muffins ging es weiter nach Ames,Iowa wo der volle Trailer gegen einen leeren getauscht wurde - bin ich hier eigentlich auf einer Tauschbörse ??? ;-)

Auf dem Weg nach Iowa...

Wenn mir jemand vor ein paar Monaten erzählt hätte, ich würde mir ein Navigationsgerät ins Fenster hängen, dem hätte ich wohl nen Vogel gezeigt - habe meine Meinung dazu aber mittlerweile revediert und habe tatsächlich ein sogenanntes Truck-Navi von Garmin mir zugelegt - ohne geht's hier nicht, denn man kann im Grunde niemanden auf der Strasse nach dem Weg fragen, da alle den Wagen nehmen, und es spart Zeit beim suchen und Zeit ist nunmal Geld - hier wie überall. Nur die computeranimierte Stimme von "Garmin-Steffi" ist etwas nervtötend - da hätte man doch die ehemalige "Herzblatt"-Ansagerin Susi anheuren können - oder zumindest eine Erika Berger - aber das Gerät hört sich an wie Heidi Kabel auf Valium :-(

Nervtötend - aber nützlich !

Anyway, von dort ging's in einen Vorort von Chicago zurück und dort wurde der Trailer am Sonntagnachmittag um 15h geladen - Sonn- und Feiertage gibt's hier nicht - und wir konnten uns auf dem Heimweg nach Winnipeg machen...

Am weltgrössten Truckstop Iowa 80 machten wir noch Pause und das ist nun wirklich der absolute Oberhammer ! Habe paar Bilder gemacht, denn das glaubt mir in Europa wohl niemand....:-) Unglaublich !!! Kurz gesagt: "Paradise in Trucker's life" !



Es werde Licht...!

Stetson-Anprobe ;-) Cooool man, oder watt ?!

Habe mir die kleine Mühe gemacht und die Foto's als Video zusammengebastelt, da es den Rahmen hier sprengen würde. Viel Vergnügen und bis zum nächsten Mal ! Bye, bye !



Dienstag, 22. September 2009

In-Cab-Tour - die Zweite !

Am vergangenen Freitag ging es in die zweite Runde der Touren mit In-Cab-Trainer. Diesmal fuhren Holger und ich zusammen und das Ziel hiess Emporia/Kansas. Liefertermin war Sonntag um 8h. Da hatten wir im Grunde zwei volle Tage Zeit für die 1400 km und somit kam überhaupt kein Stress auf.Hier bei einer Pause in South Dakota

Dort trafen wir ein Rentnerehepaar aus Minnesota, welches mit ihrem Trailer Richtung Süden fuhren, um rechtzeitig dem Winter zu entfliehen. Das wär was für's Alter, oder ? ;-)

Um 9h gings dann durch Kansas City und durch Iowa's Hauptstadt Des Moines nach Webster City, wo ein vorgeladenen Trailer zurück nach Winnipeg bereit stand. Somit klappte es mit dem am "Montagabend" wieder zuhaus zu sein, da ich am Dienstagmorgen meinen Medical-Check habe.

Für die Abteilung "Makro-Aufnahmen" hab ich unterwegs auch noch ein pussierliches Tierchen gefunden... ;-)


Bis zum nächsten Mal !

Mittwoch, 16. September 2009

Memory Pic's

Heute bekam ich von einem meiner Trainer ein paar Foto's von den vergangenen Wochen, die während der Ausbildung entstanden. Hier zwei Foto's beim "Airbrake":

Beide waren wohl genauso froh wie ich über die bestandenen CDL ;-)

Sie machten jedenfalls einen Super Job !!!

Thx a lot !



Montag, 14. September 2009

Erdbeben in Winnipeg...

...oder - zumindest muss es sich heute so angehört haben, nachdem ich meinen Roadtest - und somit meine Class 1 (CLD=Commercial Driver License) bestanden habe und ein sehr grosser Stein (oder mehr Felsbrocken) mir vom Herzen fiel...!

Die Nervösität war unglaublich, da ich am vergangenen Freitag den Test durch einen dummen Fehler versemmelt habe. Heute war dann gleich der neue Termin und über's Wochenende hat sich bis heut mittag innerlich ziemlich grosser Stress bei mir aufgebaut...(von meiner Laune mal ganz zu schweigen :-( - um mich selbst nicht noch mehr unter Druck zu setzen, hatte ich es vermieden, den letzten Freitag im Blog zu erwähnen - (doch mein Trainer meinte wörtlich: "forget the f.... friday - that's gone - shit happens - NOW you get it !!!")

Heute um 14h war dann der Termin im Testcenter: Anmeldung, Pretrip (natürlich nochmal die rund 150 Teile in 20 Minuten benennen), Airbrake war schon am Freitag perfekt und brauchte nicht wiederholt werden, dann Trailer rückwärts zwischen zwei Pylonen-Reihen einparken - no problem - und dann knappe halbe Stunde durch Winnipeg - das war's ! 100% = O Fehler = what a relief - was für eine Erleichterung !!!

Heute Abend ein Anlass zum feiern und somit bitte ich um Verständnis für den ein oder anderen Rechtschreibfeeeeeehler :-)

Morgen ist ein halber Tag am Simulator und Schulungsraum geplant, Thema: Wintertraining - natürlich auch wieder mit Test am Computer. Das wird hier aber von jedem Fahrer verlangt, ganz nach dem Motto: alle Jahre wieder...!

Mittwoch & Donnertag hab ich frei und am Freitag geht's dann wohl (wenn nichts dazwischen kommt) zum zweiten Mal mit In-Cab-Instructor in die Staaten. Anschliessend folgen dann noch 3 Tage Orientation und dann sieht man klarer...denke mal, dass ich so in 3 bis 4 Wochen alleine losgeschickt werde - lass mich überraschen :-)

Gute Nacht allerseits !!!

Sonntag, 13. September 2009

Big toys for big boys !

Wenn um diese Uhrzeit in Europa nun schon der Montag angebrochen ist, ist es hier noch früher Sonntagabend. Heute stand bei strahlend blauem Himmel und 26 Grad eine Stadtrundfahrt mit standardmässigen Fahrzeug statt - ganz nach dem Motto: "Big Toys for big boys" ;-)

v.l.: Arbeitskollegen Mike mit Frau Sampao und ebenfalls Mike-heisst hier denn jeder Mike? ;-)

Am Nachmittag gab's dann mal speziell für Autoliebhaber etwas für die Augen und Ohren. Dabei entstanden einige Foto's, die den Rahmen sprengen würden - so dass ich aus einigen Bildern eine Picture-Slide-Show von diesem Event zusammenstellte. Viel Vergnügen !


Samstag, 12. September 2009

Kein Gold im Red River...

Dieses Wochenende fanden die alljährlichen Dragonbootrennen, an denen auch die Firma mit einigen Mitarbeitern teilnahm, auf dem Red River in Winnipeg statt.

Wir waren heut nachmittag kurz da, nachdem es in der Firma für alle Angestellten und dessen Familienmitglieder ein leckeres Barbecue gab.

Mein erster Gedanke war, als mir ein alter Schlager einfiel, nach Gold zu suchen, doch das einzige goldige war die Umrandung dieser Tafel...

Und auch der Sänger des eigentlichen Titels hatte kein Glück mit der Goldsuche - er suchte allerdings am Blue River :-)




In diesem Sinne, schönen Sonntag !

Sonntag, 6. September 2009

Erster Trip in die USA

Der Termin für die Führerscheinprüfung ist nun für Mitte September vereinbart und da man ja nicht täglich von morgens bis abends nur den Pretrip und Airbrake üben kann, wurde eine von etwa drei Touren mit In-Cab-Instructor vorverlegt. Normalerweise stehen diese Touren erst nach bestandener Prüfung auf dem Programm und gehören bei der Firma zum allgemeinen Trainings - und Ausbildungsplan mit dazu. Mit In-Cab-Instructor ist es jedoch erlaubt selbst zu fahren, auch wenn man noch nicht den Ausweis hat. Für mich eine sehr gute Gelegenheit, alles was wir bisher in der Orientation theoretisch erfuhren - z.B. die Handhabung des Satelittensystems oder Logbuchführung - nun endlich in der Praxis kennenzulernen. Ebenso tat es echt gut nach so langer Zeit wieder mal rauszufahren. Und auch der Trainer war Gold wert und gab mir jede Menge wertvoller Tipps, denn ich bin hier ja der Rookie, der Neue und dafür mal Thx !

So ging es am Freitagvormittag los für einen kleinen 3 Tage Trip mit einem Freightliner in die USA. Ausser einem Tennessee-Urlaub 2006 war dies nun mein erster Trip mit einem Truck in die Staaten und ich gebe zu, dass ich schon mächtig gespannt war. Erster Halt war die Grenze in Emerson, um für mich das I94 Visa mit 3 monatiger Gültigkeit zu besorgen. Knappe 30 Minuten später und 6 US-Dollars leichter ging's weiter durch North Dakota mit Ziel Minnesota, wo wir am Abend noch leer wurden und auf den nächsten Truck Stop in Clearwater/MN nächtigten. Nach lecker Frühstück (sogar mit ähnlichen Rösti, die hier Hash Browns heissen :-) ging es nach den gesetzlichen 10 Stunden Pause weiter nach Wisconsin.

Etwas dichteren Verkehr gab's durch Minneapolis, was aber vielleicht mit dem langen Wochenende zu tun haben konnte, denn Montag ist hier Feiertag. Ansonsten endlos weite und so gut wie leere Strassen, was das fahren sehr angenehm macht. Mein Trainer war das beste Navigationssytem, denn er kennt das Gebiet hier wie seine Westentasche. Nach 250 Meilen und knapp 5 Stunden später - (einige werden jetzt vielleicht anhand der Meilen und der Zeit versuchen die Geschwindigkeit zu berechnen - spart es Euch, denn die Fahrzeuge sind begrenzt auf 100 km/h :-)) - den Trailer an die Rampe gestellt, eine Stunde warten bis dieser voll war, Dokumente bekommen und ab zur Waage die Achslasten checken - auch bisher für mich nur Theorie: das Verschieben der Trailerachsen - und wieder was gelernt ;-)
Die 10 Stunden Pause machten wir am Abend in Wilson/WI, um dann am Sonntag in knapp 10 Stunden den Trailer bei uns im Yard abzustellen.

Das einzig Negative war im Nachhinein, dass der Akku meiner Digicam leer war und das Chargerkabel in der Schreibtischschublade liegen blieb. Aber sicher kommen später noch Gelegenheiten für schöne Aufnahmen.

Bis zum nächsten Mal !