Freitag, 27. Februar 2009

One Week Off

Habe diese Woche mal einige Tage 'alten Urlaub' abgebaut und die Zeit für einige Abklärungen hinsichtlich der Krankenversicherung genutzt. Wichtig zu wissen, dass man die ersten drei Monate unbedingt eine Reiseversicherung abschliessen sollte. Das ist hier in der Schweiz noch etwas komplizierter als ich annahm, da es von vielen Versicherungen heisst, dass man seinen Wohnsitz in der Schweiz behalten müsste. Einige Offerten sollten aber die nächsten Tage noch eintrudeln und vielleicht ist da etwas vernünftiges bei...zur Not melde ich mich halt später ab.

Damit hat es auch noch etwas Zeit, denn ich stehe nach wie vor auf der Warteliste, d.h. die Dokumente befinden sich seit November bei der Regierung Manitoba's und ich übe mich in Geduld. Und wie heisst es so schön: gut Ding braucht Weile ! Durch die momentane Wirtschaftslage hat auch Canada die Einreisebestimmungen verschärft, so dass einige bisher gesuchter Berufe von der Liste der Einwanderungsbehörde gestrichen wurden. Folgedessen wird die Einreise wohl oder übel mit einer normalen Arbeitsbewilligung auch schwieriger werden. Da bin ich froh, dass ich mich im letzten Frühjahr für das Provencial Nominee Programm (PNP) entschieden habe. Bietet es doch ein gewisses 'mehr' an Sicherheit, obgleich auch das keine Garantie darstellt, aber immerhin !

Nebenbei endlich mal meine Musikordner sortiert und restliche CD's überspielt, da ich die CD Sammlung nicht mitnehmen werde. Nebenbei standen immer mal wieder einige 'english lessons' auf dem täglichen Programm und schon ist diese Woche auch wieder rum...

Für all diejenigen, die der englischen Sprache mächtig sind, habe ich hier noch einen kleinen Zungenbrecher ("Tongue Twister") ;-)


Samstag, 21. Februar 2009

Irish Paddy in Switzerland

So, hier der versprochene Bericht der letzten Tage. Eigentlich ist es eine ruhige Woche gewesen. Was niemanden wirklich überrascht hatte, war der erneute Wintereinbruch in der Nacht von Montag auf Dienstag. Ich sollte eine Abholung in Dornbirn / Österreich machen und die Fahrt im Leerzustand war etwas problematisch. Es ging aber noch ohne Ketten...

Auf dem Rückweg nach Zürich traf ich mich in der Pause mit Paddy, der einst nach Irland auswanderte und bei einer irischen Spedition europaweit unterwegs ist. Kennengelernt haben wir uns durch das Route66-Forum und haben hin und wieder mal "geskypt". Dabei stellte sich heraus, dass wir beide damals in Schweden für dieselbe Firma fuhren - nur einige Zeit auseinander. Da er Anfang der Woche eine Ladung für Zürich zu dem Hersteller einer bekannten dunklen Limonade fuhr, passte es sehr gut, zusammen zu essen. Im Anschluss machten wir noch paar Bilder...



Am Nachmittag ging es mit 500 Leerpaletten zur Rücklieferung nach Pfungstadt und im Anschluss am Mittwochnachmittag stand ich in Warteposition auf dem neuen Werksparkplatz eines Stahlwerkes in Völklingen bei strahlend blauem Himmel.


In die Halle zur Beladung ging es nach knapp zweistündiger Wartezeit. Hier gab es den Trailer voll mit eisernen Hochregalen - ziemlich wackelige Angelegenheit und unbedingt zu sichern...

Knifflige Angelegenheit: jedoch wissen die Verlader aber immer wie und wo alles am besten passt...

Am Donnerstag wurde die gesamte Ladung bei uns in der Firma kommissioniert und zur Verteilung bereit gestellt. Mein Weg führte ersteinmal in die Waschstrasse, um das Salz der Woche abzudampfen...Freitag war keine grosse Aktion geplant und so "baute" ich alten Urlaub ab - genauso wie die kommende Woche. Da werde ich mich wohl oder übel dem English-Lern-Programm widmen...

Schönes Wochenende !

Freitag, 20. Februar 2009

Eine Ära geht zu Ende...


Wer kennt ihn oder sein Restaurant nicht ? Die Rede ist von Klaus Gutmann, Besitzer des legendären "Bären" am Zollhof Weil am Rhein ? Ich denke, jeder Kutscher der jemals diese Grenze passiert hat nutzte die Verzollungswartezeit für ein Frühstück oder verbrachte den verdienten Feierabend im Sommer in dem gemütlichen Biergarten.

Es standen saubere Waschräume mit Dusche zu Verfügung, nette Bedienungen und Preise wie zu D-Mark Zeiten. Trotz Nichtrauchergesetz durfte weiter innen geraucht werden und der Chef nahm jede eventuelle Anzeige in Kauf. Zog sich, glaube ich, sogar vor's Gericht. Er vertrat stets die Meinung: solange ich hier Chef bin entscheide ich, ob hier geraucht wird oder nicht - obwohl er selber nicht rauchte !

Tja, und heute ist der letzte Tag ! Aus Alters - und Gesundheitsgründen wird der "Bären" geschlossen. Der Hauptgrund ist aber wohl der, dass der Umsatz seit der Osteuropaerweiterung rapide zurück ging. Der Zollhof gleicht heute einem Campingplatz aus Fahrern des ehemaligen Ostblocks, die ihr Essen selber kochen und nicht das Geld für einen Besuch haben. Die Leidtragenden sind wie immer die Fahrer aus dem zivilisierten Westeuropa. Wirklich schade !

Was sonst diese Woche noch passierte, poste ich am Wochenende...

Samstag, 14. Februar 2009

Zwei Wagen - ein Fahrer

Letztes Wochenende fand in der Schweiz die Volksabstimmung der sogenannten Personenfreizügigkeit für die neuen EU Staaten Rumänien und Bulgarien statt.
In der Nacht von Sonntag auf Montag stürzten im Kanton Uri riesige Felsbrocken mitten auf die Gotthardautobahn.

Da stellte sich die Frage, ob nicht Wihelm Tell höchstpersönlich vielleicht diesen Felsabbruch auslöste, als er sich im Grabe umdrehte, nachdem er von dem Ergebnis dieser Wahl erfuhr. (60% der Schweizer haben sich nämlich für ein klares Ja ausgesprochen)

Die Befürchtungen und Ängste der anderen 40% Nein-Wähler treffen hoffentlich nicht zu, dass nun das Land mit Billigarbeitern überschwemmt wird. Wenn jeder zu den gleichen Konditionen angestellt wird wie die Einheimischen, wäre dem ja nichts entgegenzusetzten.

Eine weitere Frage stellte sich, wie ich denn nun wieder nach Castellon komme, wo der Volvo seit Tagen einsam und allein weilte. Die optimale Lösung: den 480er Scania von dem in Spanien wohnenden Kollegen nehmen. Er hatte die Woche Urlaub und somit könnten wir beide "unsere" Fahrzeuge wieder am Mittwoch übernehmen.

Das isser - zwar schon 1,2 Millionen Kilometer auf der Uhr - aber sonst passabel

Eine dringende Ladung wartete auch schon in Bellinzona und da die Gotthard-Route durch Wilhelm Tell's eventuellem Ungemach immer noch gesperrt blieb, fuhr ich mit einer Stunde Umweg via San Bernadino bei herrlichem Winterwetter ins Tessin.


Mit 51 Paletten und einem Gesamtgewicht von 80.000 europäischen Pfund ging es nach Chiasso, wo ein T-Papier eröffnet wurde. Da mir eine Stunde Fahrzeit fehlte war kurz hinter Nizza Feierabend - sonst hätte es wohl spielend bis zum Routier in Saint Martin gereicht - schliesslich V8...! Der Dienstag endete ereignislos nach einer 10 stündigen Fahrt in Alfajarin im Hotel Pepa. Der Wettermann kündigte starken Schneefall an, was mich etwas beunruhigte - führte doch der Weg zum Kunden über eine recht steile Anhöhe von 1500 Metern...hier mal ein Foto vom Sommer:



Zum Vergleich hier ein Foto vom letzten Mittwoch - da kam was auf mich zu...



Mittwochmorgen wurde das T-Papier in Zaragozza gelöscht und weiter ging es via Huesca zur Lieferadresse nach Sabinanigo. Über den Pass war erhöhte Aufmerksamkeit geboten - vorallem bei der 10 km Bergabfahrt...

Das Betreten der Fabrikhallen war streng untersagt, so zählte ich die Schneeflocken während der Trailer abgeladen wurde...

Um 14h konnte ich mich anschliessend auf den Weg nach Castellon machen. Am Abend den Scania ins Areal gestellt, meine Sachen in den Volvo geräumt und nach Nules, wo Jens von Kiefer Transport (Borken oder Bocholt - muss ich glatt mal nachfragen ?!) schon wartete, damit wir zusammen essen gehen konnten.


Am Donnerstag 25 Tonnen Fliesen geladen und heute morgen alles in Weil am Rhein verzollt.

Auf dem Weg durch die Schweiz meldete ein Schweizer Radiosender, dass die im Kanton Nidwalden verübte Einbruchserie aufgeklärt wurde und die rumänische Diebesbande dingfest gemacht wurde. Das hat mich jetzt aber doch tatsächlich überrascht.

Nice Weekend

Samstag, 7. Februar 2009

Truck and Roll

Der 3.Februar ging als "Der Tag als die Musik starb" in die Geschichte ein, als Buddy Holly und Richie Valens bei einem Flugzeugabsturz vor genau 50 Jahren ums Leben kamen. Viele der nachfolgenden Musikgenerationen wurden durch die Songs von Buddy Holly beeinflusst. Warum ich das schreibe? Nun ja, da ich im Teenageralter einer Rock'n'Roll Band angehörte, bestand das Repertoire natürlich auch aus Buddy Holly Songs. Wir spielten mehr aus Just for Fun in kleinen Hamburger Clubs für freies Essen und Getränke. Waren schon eine lustige Truppe ! Aufgelöst hat sich die Band am Scheideweg des Lebens, als sich die Mehrheit für den "Ernst des Lebens" entschied - oder weil zu wenig Groupies nach der Show warteten ;-). Hier mal ein "Anno-Dazumal-Foto"zum schmunzeln von 1984 !

Sogar die Lokalpresse brachte einen Artikel über uns - hatten wahrscheinlich keine anderen "grösseren Stories" zugegen (grins)
So, genug von den "alten Kamellen" - schliesslich leben wir in der Gegenwart und diese führte mich am Dienstag mit 33 Paletten Kaffeemaschinen in die Nähe von Guadalajara. (Kundennamen werden aus verständlichen Gründen nie genannt!)

Hier beim Zoll in Saint Louis am Dienstag

Geladen wurde am Dienstagmorgen im Rheintal und Liefertermin war Donnerstag 8h in Cabanillas del Campo.

Günstiges tanken in Spanien: 87,6 Euro-Cent der Liter Diesel

Als ich am Donnerstagmorgen beim Kunden eintraf stand Freund und Kollege V8-Hampi schon da, da er schon am Montag laden konnte. Dementsprechend hatte er vor mir leer und düste nach einem gemeinsamen Frühstück sogleich in die Fliesenregion Castellon ! Ich kam mittags weg und musste ebenfalls in den Raum Castellon - also, wieder mit viel Abstand Hampi hinterher!

Meilenweit kein Verkehr - daher macht das Spanien-Fahren doppelt Freude !

Leider begrenzt :-(

Am Nachmittag erhielt ich denn die unglückliche Nachricht, dass meine Ladung storniert wurde und ich den Volvo in Castellon in einer bewachten Parkarea stellen und am Abend mit Hampi in Doppelbesatzung heimfahren sollte. Um 20h bin ich dann mit dem "nötigsten" in den Scania umgezogen und in Cambrills war erstmal Schicht im Schacht - denn auch Doppelbesatzungen haben Hunger ;-) und ARV-Regelungen.

Bei Girona am Freitagvormittag gab es noch 2 Tonnen dazu und ab zum Zoll nach La Jonquera.
Samstagmorgen waren wir am Zoll in Weil am Rhein und somit war das Programm erfüllt.

V8 ist und bleibt V8 und wir hatten ne Menge zu lachen. Im Scania kamen richtig "heimatliche Gefühle" auf, denn zuletzt war Anfang der 90er ein 143/450 mein "Hotel on the Road" - ebenfalls mit "offenen Rohren" ;-)



Aber jetzt sind das ja schon wieder "alte Kamellen" - und es fragt sich vielleicht der eine oder andere Leser nun: Wie kommt der Joe wieder zu seinem Volvo nach Castellon ??? Klar, mit nem Scania...! ;-)

Schönen Sonntag !